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News und Medien

In Arlesheim entsteht das erste Spital Europas aus Holz.
Die Privatklinik mit anthroposophischer Ausrichtung bedient sich für ihren Neubau einer neuartigen Holzbauweise. Artikel in der Basler Zeitung.

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Eurythmiekurs - Gesundheitskräfte stärken - Kurs C (CHF 275 inkl. MwSt...
Lawinen in Zeitlupe

Lawinen in Zeitlupe

06. Mai 2021 Seite drucken 14 Minuten Lesezeit (2576 Wörter)

Mit diesem Bild beschreibt das „Zukunftsinstitut“ mit Sitz in Frankfurt/Main den Begriff von Megatrends, da sich diese zwar langsam entwickeln, aber enorm mächtig sind. Die heutige Gesellschaft ist derart verzahnt, die verschiedenen Player voneinander abhängig, dass die Firmen und Institutionen gut daran tun, die Megatrends zu beachten, wenn sie sich der Frage nach ihrer Zukunft stellen. In dieser Ausgabe der „Quinte“ geht es um Zukunftsfragen – wir haben uns mit den Megatrends auseinandergesetzt – und drei von zehn beschriebenen ausgewählt: Einige Mitarbeitende der Klinik Arlesheim haben sich für Sie mit den Themen „Gesundheit“, „Individualisierung“ und „Wissenskultur“ auseinandergesetzt. 

DIE REDAKTION

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Gesundheit

Gesundheit als Fundamentalwert hat sich in den letzten Jahren tief in unserem Bewusstsein verankert und ist zum Synonym für hohe Lebensqualität geworden. Als zentrales Lebensziel prägt der Megatrend sämtliche Lebensbereiche, Branchen und Unternehmen.

Quelle: www.zukunftsinstitut.de

Gesunde Lebensweise, gesundes Essen, gesundes Schlafen, gesundes Bauen … der moderne Mensch ist umgeben von Anregungen und Aufforderungen zum Erlangen und Erhalten seiner Gesundheit. Wenn man von der Kommerzialisierung und Werbewirksamkeit dieses Themas einmal absieht und sich dem Kern der Sache nähert, so treffen wir hier den Menschen, der für sich oder für seine Familie eine Eigenund Mitverantwortung bei Fragen der Gesundheit tragen will.
Die im Bereich der Anthroposophischen Medizin tätigen Ärztinnen und Therapeuten bauen in ihrer Arbeit ganz wesentlich auf die Eigen- und Mitverantwortung des Menschen sowohl bei der Vorbeugung als auch bei der Behandlung von Krankheiten. Viele dieser Gesundheitsstörungen führen dabei zu einer Änderung der Lebensweise. Zusätzlich zu den medikamentösen Therapien lernt der Patient während der Behandlung weitere therapeutische Massnahmen kennen wie die äusseren Anwendungen, künstlerische Therapien und Eurythmietherapie, die in vielen Fällen zu Hause fortgesetzt werden können. Das eigene Tun ermöglicht den Menschen, sich selbst auf eine andere, neue Art zu erfahren und die eigene Gesundheit zu beeinflussen. Im Verlauf der Behandlung geben gerade diese neuen Erfahrungen wichtige Hinweise, ganz individuell auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen.
So entsteht zwischen dem Menschen und den ihn umgebenden medizinisch-therapeutisch Tätigen ein gemeinsamer Weg, den der Patient als persönlichen, individuell zu ihm gehörenden erkennen und annehmen kann.

Dr. med. Seija Zimmermann & Giacun Capaul

Mitglieder Verwaltungsrat

 

Die Ernährung im Spital steht im Spannungsfeld von Individualität und Gemeinschaft.
Der Anspruch an eine gesunde, wohlschmeckende Küche ist gross. Ebenso die eigenen Vorstellungen, Gewohnheiten und Bedürfnisse. Schmeckt eine gesunde Ernährung? Es ist schwierig, die unterschiedlichen Bedürfnisse zu verbinden und eine Balance zu finden – eingebettet in das soziale Umfeld, Wirtschaftlichkeit, Regionalität, biologische und biodynamische Herkunft, Saisonalität, Kontrollen, Labels, Deklarationen, Hygiene, Corona usw.
Die Herausforderungen sind täglich zu spüren. Was tun wir in unserer Klinikküche? Wir gehen von der Mitte aus. Im täglichen Ablauf versuchen wir uns auch selbst zu stärken, um durch ein gutes Wir-Gefühl vieles möglich zu machen. Wissen, Kreativität, Handwerk und Ausdauer sind für uns wichtige Werkzeuge. Wir freuen uns, durch Ernährung einen wichtigen Teil am Ganzen zu leisten; dies ist Element unserer Motivation. Die Freude, unsere Mitte, von der aus wir wirken, ist eine Kraft, von der wir uns wünschen, dass sie auch bei den Menschen ankommt – unabhängig davon, ob sein Essen gerade genau seinen Vorstellungen entspricht. Wir sind überzeugt, hochwertige Produkte und eine liebevolle Verarbeitung werden in der Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Sabine Hagg

Leiterin Küche

 

Je nachdem, ob jemand in Afrika, Asien oder Europa lebt, viel oder wenig Geld zur Verfügung hat, keine Schule besucht oder studiert hat, jung oder alt ist, Ärztin oder Patientin ist, mag „gesund“ jeweils etwas anderes bedeuten. Doch während für viele Menschen noch immer beispielsweise der Zugang zu sauberem Wasser über Gesund- oder Kranksein entscheidet, betreiben andere radikale Selbstoptimierung. Um gesund, glücklich, leistungsfähig und erfolgreich zu sein, ist man mitunter bereit, viel Geld auszugeben. So ist Gesundheit – von der Ratgeber-Literatur über Nahrungsergänzungsmittel und Fitnessarmbänder bis hin zur Pharmaindustrie – ein riesiger Markt und Wirtschaftszweig geworden. In diesem Spannungsfeld wird sich die Klinik Arlesheim behaupten, aber auch Orientierung geben müssen.
„Gesund“ stammt von einem germanischen Wort ab, das „stark, kräftig“ bedeutet. „Gesunde Kräfte stärken“ ist einer der Werte der Klinik Arlesheim. Ich sehe darin auch unsere Aufgabe, damals, heute und in Zukunft. Unser Mittel: die anthroposophische Heilkunst. In der Klinik Arlesheim helfen wir Menschen, gesund, heil, ganz zu werden, sich in ihrer Haut wohl zu fühlen.
Es wird spannend werden, inwiefern sich das Verständnis von Gesundheit und die Art des Heilens in Wechselwirkung mit den anderen Megatrends entwickeln werden. Beruhigend ist, dass es zu jedem Trend auch einen Gegentrend gibt, der einen Ausgleich schafft.
So steht denn „Gesund(heit)“ für mich auch im Zusammenhang mit dem rechten, gesunden Mass und dem gesunden Menschenverstand.

Eva Appel

Assistentin Kommunikation

 


 

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Individualisierung

Im Megatrend Individualisierung spiegelt sich das zentrale Kulturprinzip der aktuellen Zeit: Selbstverwirklichung innerhalb einer einzigartig gestalteten Individualität. Er wird angetrieben durch die Zunahme persönlicher Wahlfreiheiten und individueller Selbstbestimmung. Dabei wird auch das Verhältnis von Ich und Wir neu ausgehandelt. Es wächst die Bedeutung neuer Gemeinschaften, die der Individualisierung künftig ein neues Gesicht verleihen.

Quelle: www.zukunftsinstitut.de

Individualisierung bedeutet für mich, meine eigene Urteilsfähigkeit weiter zu entwickeln und achtsamer mit Anderssein, Diversität und Farbenreichtum umzugehen. Wenn jemand eine andere Meinung hat, möchte ich diese verstehen und einordnen können. Ich glaube, dass Toleranz und Verständnis immer wichtiger werden, wenn die Individualisierung zunimmt. Bei mehr individueller Selbstbestimmung wird auch die Frage drängender, wie wir gute Teams und tragfähige Gemeinschaften bilden. Der Trend zur Individualisierung geht einher mit dem Trend zu flacheren Hierarchien, zu selbstorganisierten Teams. Hierfür steht das Stichwort „New Work“. Ich glaube, dass die Frage nach guter Zusammenarbeit im Team immer wichtiger wird. Wie wollen wir Führung gestalten, wenn die klassische Hierarchie immer weniger akzeptiert wird? Für mich ist das auch ein Aufruf an die innere Arbeit: Bei mir selber aufräumen, genau hinschauen lernen, die eigenen Gefühle beobachten und mit ihnen in reifer Art und Weise umgehen. Das kann in ein Selbstgespräch münden mit mir und meinem Herzen, mit mir und meinem höheren Selbst. Diese Arbeit kann helfen, mich bereit zu machen für die Arbeit in unseren neuen Gemeinschaften.

Alexander Schwedeler

Mitglieder Verwaltungsrat

 

Im wachsenden Wettbewerb um die beiden Anspruchsgruppen Patienten und Mitarbeitende, mit ihren Bedürfnissen nach Lebensqualität, individuellen Handlungsspielräumen und Mitgestaltung, steht die Klinik nach erfolgten Denkprozessen kurz vor Anpassungen von Strukturen und Prozessen, kann aber auf bestehenden Werten aufbauen.
Kulturell tief verankert in der Klinik sind die aufklärende Information und der Respekt vor dem freien Menschenwillen. Nicht alle Wünsche müssen erfüllt, vielmehr definierte Angebote innerhalb eines Rahmens erarbeitet werden, um trotz Ökonomisierung die Wahlfreiheit und Mitbestimmung von Patienten zu ermöglichen. Im personenzentrierten Ansatz der Zukunft steht im Mittelpunkt ein Mensch mit einem sozialen Netzwerk. Bezugspersonen müssen partizipativ in den Behandlungs- und Pflegepfad integriert werden, um weiterhin eine hohe Patientenzufriedenheit und Wirksamkeit der Behandlung zu erreichen.
Mitarbeitende erwarten flexible Arbeitsstrukturen und individuelle Honorierungspakete, im Gegenzug bieten sie ihren Lebenssituationen angepasste Leistungspakete an. Sie wollen mitgestalten und ihre Potenziale ausschöpfen. Vorgesetzte werden zu Coaches; sie befähigen die Mitarbeitenden und unterstützen sie bei der Umsetzung von gewinnbringenden Ideen. Individuell ausgestaltete und verhandelbare Honorierungspakete sollen aus variablen Elementen wie Lohn-, Neben-, Vorsorge-, Ferienleistungen, Weiterbildungsbeiträgen, Karriere- und Arbeitszeitmodellen bestehen.

Franziska Egger

Klinikmanagerin

 

Das bewusst gewordene Motiv

.O Mensch! Gib Acht! Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief -, Aus tiefem Traum bin ich erwacht:
Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht…“

Vielleicht war Friedrich Nietzsche bei der Veröffentlichung seines Zarathustra 1885 in seinem trunknen Lied der am meisten aufgewachte Mensch. Ein Vorläufer einer Bewusstseinsstufe, die alle Ligaturen im menschlichen Beziehungsgeflecht in Frage stellt und alle vorhandenen Optionen auszuwählen prominent macht. Ein aus sich selbst heraus eigenständig Handelnder, proaktiv, stark.

„…Tief ist ihr Weh -, Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit -,
- will tiefe, tiefe Ewigkeit!“

Noch nie zuvor waren Teile der Menschheit auf einem vergleichbar hohen und gut zugänglichen Bildungsniveau wie im einundzwanzigsten Jahrhundert. Gleichzeitig stieg die Prosperität in der ersten Welt auf eine bisher nicht gekannte Stufe – damit einhergehend immer mehr zu Verfügung stehende Zeit. Doch was soll der Mensch mit den weit geöffneten Möglichkeiten anstellen? Wohin reisen, was kaufen, wo arbeiten, mit wem sich verbinden?

Als Ingeborg Bachmann ab 1957 ihre letzten Gedichte zu schreiben begann, hatte sie das Leben schon durch, wie nur wenige Zeitgenossen. Durch den zweiten Weltkrieg in den Schmerz entlassen und durch die Moderne in die Freiheit der Selbstgestaltung versetzt, ergreift sie eigenständig als Poetin die Gedankenwelt:

Geh, Gedanke, solange ein zum Flug klares Wort
Dein Flügel ist, dich aufhebt und dorthin geht…
Wo die Luft schneidend ist
In einem neuen Verstand,
wo Waffen sprechen
von einziger Art.
Verficht uns dort!...
Entsprich uns ganz!

Dieser ergriffene, noch vollständig zu erarbeitende neue Verstand erhellt die unbändige Eigengestaltungslust aus der Black-Box Mensch in etwas Konkretes hinein, was intrinsisches Begehren mit Gestaltungsmöglichkeiten in der äusseren Welt in anregende, freilassende Resonanz bringt. Gerade in der gegenwärtigen „Corona-Zeit“ ist deutlich geworden, wie wichtig die ausgewogene, respektgetragene Gedankenbildung ist.

Den Individualismus vorgreifend, verfasste Rudolf Steiner 1893 seine Philosophie der Freiheit als wegweisende, notwendige Schritte des Erwachens im Denken. Alles komme darauf an, wie Entschlüsse im Menschen gestaltet werden. Die Synthese aus Handeln und Erkennen für eine humane Zukunft formulierte Rudolf Steiner so: „Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens ist die Grundmaxime des freien Menschen.“

Alexander Faldey

Mitglied Klinikleitung

 


 

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Wissenskultur

Die Welt wird schlauer: Der globale Bildungsstand ist so hoch wie nie und wächst fast überall weiter. Befeuert durch den Megatrend Konnektivität auf der Basis vernetzter Kommunikationstechnologien verändern sich unser Wissen über die Welt und die Art und Weise, wie wir mit Informationen umgehen. Bildung wird digitaler. Kooperative und dezentrale Strukturen zur Wissensgenerierung breiten sich aus, und unser Wissen über das Wissen, seine Entstehung und Verbreitung, nimmt zu.

Quelle: www.zukunftsinstitut.de

Getrieben durch Konnektivität und Digitalisierung verdoppelt sich derzeit die Datenmenge der Welt alle 24 Monate. Daten gelten als moderner „Rohstoff“ mit hohem finanziellem Wert, der durch den Einsatz immer intelligenterer Maschinen ständig zunimmt. Der alte Wissensbegriff im Sinne von „Daten und Fakten im Kopf haben“ und die damit einhergehenden Privilegien der „Wissenden“ haben ausgedient. Dieses Wissen ist grundsätzlich überall, jederzeit und für jeden Menschen verfügbar.
Diese Entwicklung bedeutet Chance und Gefahr gleichermassen: Chance, wenn die dem Trend inhärente Dynamik genutzt wird zur Aneignung von Kompetenzen, zur Herausbildung von Persönlichkeit und zur Entwicklung von Bewusstsein. Gefahr, wenn durch digitale Hypertrophie die Entkopplung von Sinnlichkeit und Wissen in eine mentale und emotionale Verkümmerung mündet.
Ein Schlüssel kann in dem altmodisch anmutenden, doch überraschend modernen Begriff der „Herzensbildung“ liegen. „Herz“ steht dabei nicht nur für den empfundenen Hauptverhandlungsplatz der emotionellen Architektur des Individuums, sondern prozessual auch für den immerwährenden und rhythmisch verlaufenden Ausgleich zwischen Polaritäten. Herz ist nicht nur Gefühlswelt, es vermag Gleichgewicht herzustellen. Herz vermittelt zwischen Wissen und Bewusstsein, Weltzugewandtheit und Persönlichkeit, Kunst und Wissenschaft, zwischen dem Teil und dem Ganzen.
Die Klinik hat beste Voraussetzungen, in der Dynamik dieses Trends Initiative zu ergreifen. Ausbau von Lehre und Forschung, Stärkung von Fort- und Ausbildungen mit Integration der digitalen Kompetenz vor dem Hintergrund und auf der Basis eines ganzheitlichen und geistig fundierten Menschenund Weltbildes, das in den gelebten Grundwerten zum Ausdruck kommt, bilden eine wichtige Grundlage dazu. Sie können einen Kreativraum aufspannen, in dem eine moderne Wissenskultur das im heutigen Menschen liegende Bedürfnis nach Ausprägung seiner Bewusstseinsseele zum Ausdruck bringen kann.

Dr. math. Andreas Jäschke

Organisationskultur

 

Ausbildung & Bildung – Lebenslanges Lernen

Der Erfolg einer Institution wie der Klinik Arlesheim, als lernende Organisation, hängt davon ab wie lern-, umstellungsund wandelfähig sie ist. In einem Umfeld, das einerseits von zunehmendem Druck, mit den zur Verfügung stehenden Mittel effizient umzugehen, geprägt ist und andererseits von erhöhten Anforderungen bezüglich Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung, wird das Erscheinungsbild – und damit der Erfolg – von einem Unternehmen wie der Klinik Arlesheim grösstenteils von der Qualität der Mitarbeitenden massgeblich bestimmt.
Als Ausbildungsinstitution engagieren wir uns intern und extern für die professionelle Ausbildung von qualifiziertem Personal und setzen dabei auf einen ganzheitlichen Ansatz. Deshalb fördern wir in der Ausbildung gleichermassen die Fach-, die Sozial- sowie die Selbst- und Methodenkompetenz. Die vielfältigen und schnell wechselnden Anforderungen im Beruf fordern von unseren Mitarbeitenden nicht nur, dass sie immer wieder über ihr Berufsfeld nachdenken und es neu beurteilen, sie müssen auch Fachwissen und Erfahrungen auf neue Situationen übertragen und ihr Handeln und Verhalten den jeweiligen Gegebenheiten anpassen können.
Die systematische Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden ermöglicht es der Klinik Arlesheim, sich auf die zukünftigen Herausforderungen einzustellen.

Saskia Zürcher Posthumus

Leitung Ausbildung

 

Gedanken über eine zeitgemässe Ausbildung

Für eine Studierende oder Ausübende von medizinischen Berufen ist die Herausforderung der Zeit nicht etwa die Frage, ob Zugang zu genügend Wissen gefunden werden kann, sondern welche Wege und welche Methoden genutzt werden können, um das vorhandene Wissen möglichst gezielt, effizient und zweckorientiert zu finden, zu sortieren und einzusetzen.
In die Gestaltung einer zeitgemässen Ausbildung gehört in diesem Sinne nicht nur die Frage, was unterrichtet wird, sondern viel mehr die Bemühung, Fähigkeiten zu bilden, die die Menschen in die Lage versetzen, eine eigene Meinung zu bilden, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden und Details im Bewusstsein des Ganzen denken zu können. Ausbildung im Sinne einer reinen Informationsvermittlung mit Appell an den Fleiss und das Gedächtnis der Studierenden ist zwar weiterhin bedeutend, entspricht aber nicht mehr der Prämisse unserer Zeit. Die Schulung sozialer Fähigkeiten, die Beschäftigung mit Kunst, Natur und mit Fragen einer zeitgemässen Spiritualität sind sowohl für die Tätigkeit im Berufsalltag als auch im Sinne eines salutogenetischen Ansatzes für jeden Einzelnen und für die therapeutische Gemeinschaft wichtig. Sie helfen, das Wissen in Handlungskompetenzen zu transformieren und damit im eigentlichen Sinne erst nutzbar zu machen.
In der Ärzteausbildung Arlesheim bemühen sich die Mitwirkenden seit fünf Jahren, Menschen auszubilden und dazu zu befähigen, an einer menschlichen Medizin mitzuarbeiten. Dabei schöpfen wir aus einer reichen Quelle, die in der Arbeit von vielen Jahrzehnten von inspirierenden Kolleginnen und Kollegen erschlossen wurde. Dieses Wissen ist aber keine vorhandene Selbstverständlichkeit, sondern muss von jeder Generation neu für sich ergriffen und belebt werden. Für die Zukunft der Klinik Arlesheim wünsche ich, eine offene Wissenskultur zu pflegen, in dem in der Vergangenheit erarbeitetes Wissen erschlossen werden kann und mit den Impulsen der Zeit leben und sich entwickeln darf.

Judit Kedves

Fachärztin für Innere Medizin (DE)
Mitglied Ausbildungskollegium Ärzteausbildung Arlesheim

 

Autor / Autorin

Marketing und Kommunikation, Klinik Arlesheim AG
Marketing und Kommunikation, Klinik Arlesheim AG
kommunikation@klinik-arlesheim.ch
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